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Die Schulen haben gerade für drei Wochen Ferien. Diese Woche haben wir es endlich geschafft, die Zeugnisse der Kinder zusammen mit Dankesschreiben an ihre Paten zu verschicken.

Es ist schön, die Zeugnisse der Patenkinder und die Dankesbriefe zu sehen, die sie ihren Paten schreiben. Die Möglichkeit, zur Schule zu gehen, macht einen großen Unterschied im Leben dieser armen Kinder. Wir arbeiten in einer sehr armen Gegend, in der viele Familien kaum Geld für Essen haben, geschweige denn für Schulgebühren. Die Schule ist in Uganda nicht kostenlos, und so sind die Armen normalerweise zu generationenlanger Armut verdammt, weil Eltern es sich nicht leisten können, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Schulpatenschaften durchbrechen diesen Kreislauf. Es ist ermutigend zu sehen, was wir bewirken, indem wir viele von euch – die Paten unserer Kinder – mit bedürftigen Familien und Kindern in Kontakt bringen können.

Aber es bleibt ein Kampf. Die Schulgebühren steigen ständig. Die Schulen erwarten mittlerweile von den Familien, dass sie auch für Material und Bücher bezahlen. Vor sieben Jahren waren die Schulgebühren im Durchschnitt 450.000 Schilling pro Trimester, jetzt liegen sie bei fast 750.000. Wir haben die Familien vor Ort gebeten, die Kosten für Material nach Möglichkeit selbst zu übernehmen, und einige konnten das – andere nicht. Viele der Mütter die unser Nähprogramm absolviert haben können mit ihren Fähigkeiten etwas Geld verdienen, genug, um Schulmaterialien und Uniformen zu kaufen. In den armen Dörfern haben wir zeitweise die Patenschaft für einige Kinder übernommen, Kinder die bei ihrer Großmutter leben, Frauen, die fast nichts haben, deren Kinder an Aids gestorben sind und die nun die Enkel großziehen.

Wir sind unseren Paten sehr dankbar. Jürgen und ich haben eine Patenschaft übernommen für einen Jungen namens „Jr“. Er war der erste, der von Suubi gesponsert wurde, und er hat uns dieses Trimester einen wunderschönen Brief geschrieben (Bild unten). Er bekommt fast nur Einsen (Bestnote). Einige von euch erinnern sich an seine Geschichte vor einigen Jahren. Während der Covid-Zeit, als alle Schulen geschlossen waren, haben wir arbeitslose Lehrer eingestellt um unsere Kinder, darunter auch Junior, privat zu unterrichten. Junior wiederum begann das was er gelernt hatte anderen Kindern im Flüchtlingslager weiter zu geben, wo seine Mutter arbeitete. Doch eine Frau im Lager war eifersüchtig und hat versucht, ihn mit Rattengift zu vergiften. Er hat nur knapp überlebt und musste monatelang Dialyse ertragen. Doch hier ist er heute – lebendig, lernend und erfolgreich. Für ihn ist Bildung nicht nur ein Weg, sondern ein Rettungsanker aus der Armut. Dies sind die Geschichten, die uns Freude bereiten, die zeigen dass es Hoffnung gibt, und dass wir etwas bewegen können.

Nicht alle unsere Kinder werden studieren. Manche werden nach der zehnten Klasse aufhören und einen Beruf lernen, aber das wird ausreichen, um ihr Leben zu verändern. Schon die bloße Tatsache, dass sie Englisch gelernt haben, wird ihr Leben grundlegend verändern.

Ich denke an all die Dankesbriefe, die ich in sorgfältiger Handschrift neben den Zeugnissen in den Händen gehalten habe. Dies sind die Geschichten von Kindern, die allen Widrigkeiten zum Trotz vorankommen – ermöglicht durch euch, unsere Paten. Und ich werde ein Sprichwort erinnert: „Du kannst nicht die ganze Welt verändern, aber du kannst die Welt für einen Menschen verändern.“

Uns fehlen uns aktuell noch zehn Paten – manche Kinder hatten noch nie einen festen Paten und wir haben sie aus Reserven finanziert, andere haben ihren Paten verloren. Wir möchten nicht dass die Schule für ein Kind unterbrochen wird aber wir können es nicht verhindern, wenn die Mittel fehlen.

Vielleicht kann eines der wartenden Kinder ein Teil von eurem Leben werden? Schreibt uns unter mail@hoffnung-fuer-uganda.de wenn ihr Pate werden möchtet. Weitere Informationen gibt es auf der Seite Kinderpatenschaften.

Amy und Juergen

Thank you letter of a child for the ability to go to school
Juergen Heymann

Author Juergen Heymann

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