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Vielleicht kennst du das von dir selbst auch: Theorie und Praxis stimmen nicht immer miteinander überein … und doch kann das Eine nicht ohne das Andere (zumindest nicht, ohne sich selbst ins Bein zu schießen).

Beispiel aus Uganda: Der Ingwer.

Hoffnung für Uganda baut ein Ausbildungscenter auf dem Land auf. Das Ganze wird bisher durch Spenden finanziert, soll aber langfristig sich selbst tragen.

Und ein Schritt rückte dieses Ziel scheinbar in greifbare Nähe: Wir bereiteten 3 Hektar (ca. 12000m²) von unserem Gelände vor, um Bio-Ingwer zu pflanzen. Weil Bio-Ingwer auf dem internationalen Markt eine der lukrativsten Cash Crops sein soll. Eine Firma kam zu uns, erklärte das Verfahren.

Ausgehend von der Beratung versprachen wir uns: „Mit dem Geld können wir die Schule komplett für ein Jahr finanzieren!“

Also gingen die Frauen im Projekt (sowie einige angestellte Männer) raus aufs Feld. Sie haben hier echte Hochleistungen vollbracht:

Sie haben in Handarbeit Baumwurzeln und Unkraut von über 50 Jahren unbestelltem Land aus dem Boden gezerrt.
Sie haben einen Traktor eingeladen, damit der das Feld pflügt.
Sie streuten Hühnerdünger und Kaffeehülsen aus, um den Boden fruchtbar zu machen.
Setzten den Ingwer ein, Wurzel für Wurzel.
Und kümmerten sich Monatelang um das Feld.

Und die Saat ging auf. Wörtlich und bildlich: Der Ingwer spross und sah gesund aus. Vereinzelter Pilzbefall konnte durch natürliche Pilzbekämpfungsmittel eingedämmt werden. Alles grün und frisch und Bio! Und die Frauen blühten ebenfalls auf: Hier sahen sie wörtlich das Geld für ihre Schule wachsen. Tag für Tag, mit jedem Kanister Wasser, den sie aufs Feld trugen, wurden sie stolz, dass so ein Ingwer heranwuchs.

Aber dann kam die Zeit zur Ernte, und wir sahen erschrocken die internationalen Verkaufstabellen im Internet: nur 2000 Schilling wurde für das Kilo Ingwer gezahlt (umgerechnet 50 Cent) – erwartet hatten wir eher 1-3 Euro das Kilo! Mit diesen Preisen würden wir nicht einmal das Investment zurückbekommen! Hatten uns die Verkäufer über die Preisschwankungen realistisch informiert? Eher nicht.

„Aber es gibt noch die Möglichkeit, Ingwer als Saatgut zu verkaufen“, fanden wir raus. „Und das könnte uns 5 Euro das Kilo einbringen, 10x so viel wie jetzt!“

Klang logisch … aber um das hochpreisige Saatgut verkaufen zu können, braucht man ein Zertifikat. Und das zu beantragen, brauchte Zeit.

„Na gut, fangen wir damit an. Ein paar Monate kann das Saatgut noch im Boden bleiben“.

Die Firma Biofresh kam und kaufte ein paar pralle Säcke voll Ingwer, um es fürs Zertifikat im Labor zu testen. Es schien alles gut.

Aber dann kam der Regen.
Und mehr Regen.
Und mehr.

Und so sahen die Frauen, wie viele der einst prallen Ingwerwurzeln verrotteten – tausende Euro Investment siechten dahin … und das Zertifikat kam nicht rechtzeitig, um das Saatgut zu verkaufen.

Es sind solche Momente, wo man wirklich nach dem Wesentlichen fragen muss, weil man sonst eingeht, wie die verdorbene Saat.

Die Theorie des Investments hatten wir brav befolgt. Aber es ist unsere erste Saison. Viele Faktoren haben wir schlicht und einfach noch nicht auf dem Schirm gehabt, es ist alles Neuland.

Und du kennst es wahrscheinlich auch: viele Dinge, die man plant, kommen anders. Theorie allein kann die Praxiserfahrung nicht ersetzen. Aber andererseits hätte etwas kompetentere Theorie in der Beratung uns möglicherweise besser vorbereitet. Das eine ist nicht vollständig ohne das andere.

Und jetzt? Wir haben 3 Hektar Ingwerwurzeln im Boden, und noch kein Zertifikat. Aber wir geben nicht auf: Der Teil des Ingwers, der überlebte, schrumpelte zusammen, um als Saat neu auszutreiben. Wir hatten nicht alles verloren. Und wenn das Zertifikat kommt, können wir die Ernte in der nächsten Saison verkaufen.

So sehen wir trotz des Rückschlags dieses Kapitel als einen verzögerten Erfolg und nicht als eine Niederlage. Und außerdem als Möglichkeit, etwas zu lernen. Damit die Praxis die Theorie einholt, und die Theorie für künftige Praxis aufgefüllt wird.

Wie gehst du mit Rückschlägen um? Wir wünschen dir aus Uganda viel Kraft, klar zu sehen und einen Weg nach vorn zu erkennen, auch wenn er nicht so ist, wie ursprünglich erhofft.

 

Wenn du uns unterstützen willst, dann findest du Möglichkeiten zum Spenden hier. Hab einen starken, nach vorn gerichteten Tag!

BILDUNG IST ZUKUNFT

Kinder-Patenschaften

» Man kann nicht die ganze Welt verändern,
aber man kann das ganze Leben von einem Menschen verändern. «

Warum Patenschaft?

Familien mit geringem Einkommen und besonders alleinstehende Mütter, können oft kaum genug verdienen, um Miete und Essen zu bezahlen. Weil Schulgebühren für ein Kind pro Monat oft so viel kosten wie die Miete für die Unterkunft der ganzen Familie, bleibt für das Schulgeld schlicht zu wenig oder gar nichts mehr übrig.

Bildung macht aber einen riesigen Unterschied, besonders auch in Uganda. Knapp 25% der Menschen in Uganda können nämlich weder lesen noch schreiben. Wer nicht neben Luganda auch noch Englisch kann, hat also kaum eine Chance, später einen Job zu bekommen, um die Familie zu ernähren.

Um zugleich auch den Kindern zu helfen, bieten wir deshalb Kinderpatenschaften an. So wird der Kreislauf extremer Armut auch über Generationen hinweg durchbrochen.

Was wird durch eine Patenschaft abgedeckt?

Durch eine Patenschaft werden die regelmäßigen Schulgebühren und Materialkosten eines Kindes bezahlt. Dazu gehört u.a. das Geld für die Uniform, Stifte, Bücher, Hefte, etc. und meist auch ein Schul-Essen. Die älteren Schüler müssen zusätzliche Gebühren zahlen, um an Abschlussprüfungen teilzunehmen.

Was kostet eine einzelne oder doppelte Patenschaft?

Während der Pandemie 2020–2021 waren die Schulen in Uganda fast zwei Jahre lang geschlossen – am längsten weltweit. In dieser herausfordernden Zeit haben wir für unsere Patenkinder Privatunterricht organisiert und so auch den arbeitslosen LehrerInnen einen Job gegeben. Allerdings sind damals viele Schulen Pleite gegangen und die verbliebenen haben die Schulgebühren um 50–100% erhöht. Die monatlichen Schulgebühren für ein Kind sind darum inzwischen von monatlich 35 Euro, auf doppelt soviel, nämlich 70 Euro angewachsen!

Um der Situation zu begegnen haben wir angefangen je Kind einen zweiten Paten zu suchen, besonders für die älteren Kinder die zur Schule müssen, damit sie Abschlussprüfungen machen können. Für die anderen versuchen wir zunächst, den Privatunterricht weiterzuführen. Was bedeutet das in der Praxis?  Sie können ein Kind komplett fördern für 70 Euro/Monat oder mit einem zweiten Paten zusammen für je 35 Euro/Monat.

Notiz 07.01.2023:
Es wird im Parlament in Uganda gerade heftig gestritten über ein Gesetz, welches die Schulgebühren begrenzen soll. Es bleibt abzuwarten, was davon Realität wird. Aus Erfahrung befürchten wir allerdings, dass nicht viel dabei herauskommt.

Wie werden Paten und Patenkind miteinander vermittelt?

Wir möchten, dass Sie Ihr Patenkind etwas kennenlernen und umgekehrt auch Ihr Patenkind ein paar Eckdaten über Sie weiß. Daher ist der Ablauf etwa so:

Sie schreiben uns eine E-Mail an mail@hoffnung-fuer-uganda.de mit Ihrem Namen, einigen Sätzen über Sie und einem Foto von Ihnen/ der Familie / der Gruppe. Diese Info geht an die Kinder, damit auch sie ein Bild von Ihnen haben. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie eine halbe Patenschaft für 35 Euro oder eine volle für 70 Euro/ Monat übernehmen wollen.

Schickt uns auch bitte gleich eure Adresse mit für die Spendenbescheinigungen.

Wir schauen dann nach Kindern, die einen Paten brauchen und teilen euch dann eines zu. Wenn ihr Wünsche habt z.B. Junge oder Mädchen können wir das i.A. berücksichtigen. Ihr kriegt dann eine Mail mit dem Namen eures Patenkindes, einem Bild, einigen Infos, und der Nummer des Patenkindes (z.B. „023“). Bitte verwendet die Nummer des Kindes auf euren Überweisungen. (siehe unten)

Wie lange dauert eine Patenschaft?

Die Patenschaft geht im Allgemeinen bis zum Abschluss der Sekundarschule (12. Klasse). Natürlich bevorzugen wir Patenschaften, die für die gesamte Schulzeit übernommen werden. So begleitet man dann sein Patenkind bis zu seinem erfolgreichen Abschluss. Selbstverständlich sind aber auch kürzere Patenschaften möglich, denn wir verstehen gut, dass es Umstände geben kann, unter denen eine Patenschaft vorzeitig beendet werden muss. Wir werden uns dann um Ersatz bemühen.

Kontaktmöglichkeiten und Updates

Die gesamte Kommunikationen zwischen Pate und Kind sowie jeglicher Kontakt, läuft ausschliesslich über „Hoffnung für Uganda“ und über die Leiterin vor Ort. Pate und Patenkind wissen voneinander jeweils nur die Vornamen, um die  Privatsphäre auf beiden Seiten zu schützen. So stellen wir sicher, dass Ihre Daten und Zuwendungen nicht von Dritten missbraucht werden kann, (z.B. indem Freund und Verwandte des Kindes Sie um Geld bitten).

Mindestens einmal im Jahr schreiben die Kinder einen Brief an ihre Paten und wir schicken diese per E-Mail weiter. Alle Paten erhalten 2-3 mal im Jahr ein Updates zu den Patenschaften, der Situation an den Schulen und allgemein zum Projekt. Als Pate können gerne auch Sie ab und zu einen „Brief“ an ihr Patenkind schicken, z.B. zu Weihnachten. Bitte schicken Sie ihre Nachricht zusammen mit der Patenkindnummer einfach per Mail  an uns. Wir leiten sie dann weiter und die Antworten zurück an Sie.

Bezahlung und Spendenbescheinigung

Eine „halbe“ Patenschaft kostet aktuell 35 Euro und eine volle Patenschaft 70 Euro im Monat. Dieses Geld wird zu 100% ausschliesslich als Schulgeld für die Kinder eingesetzt.  Verwaltungskosten von „Hoffnung für Uganda“  und ehrenamtliches Engagement, wird durch die anderen Spenden finanziert und abgedeckt.

Bei der Bezahlung sind folgende Dinge zu beachten:

  • Die möglichen Zahlungsweisen für eine halbe Patenschaft sind 35€ pro Monat, 140€ jeweils im Januar, April, August, oder einmalig 420€ im Januar. Diese Zeiten ergeben sich weil wir das Schuldgeld immer Ende Januar, April und August überweisen müssen. Wir empfehlen einen Dauerauftrag einzurichten.
  • Überweisungen müssen auf folgendes Konto gehen:
    „Hoffnung für Uganda“, IBAN: DE 14 6001 0070 0966 1517 02.
    Im Betreff geben Sie bitte „Patenschaft“ und die Nummer des Patenkindes an (z.B. „Patenschaft 0023“).
  • Die Spendenbescheinigungen erhalten Sie jeweils Ende Januar / Anfang Februar des folgenden Jahres.

VIELEN DANK

… für euer Interesse und eure Unterstützung. Ich mag dieses Zitat was besonders zu unserem Thema passt:

„You cannot change the whole world, but you can change the world for one“

„Man kann nicht die ganze Welt verändern, aber man kann das ganze Leben von einem Menschen verändern.“

Amy und Juergen Heymann

Nicole Heymann

Author Nicole Heymann

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