Heute ist ein historischer Tag für Hoffnung für Uganda: wir haben ein Stück Land gekauft, um dort ein dauerhaftes Ausbildungscenter zu bauen!
Auf diesen ca. 20000m² in der Nähe von Kapeka (ca. 3h nordwestlich von unserer jetzigen Arbeit in Kampala) ist aktuell nur Urwald, und das Grundstück ist umgeben von vielen Kleinbauern mit Bananen- und Kaffeefeldern. Aber wir haben gute Gründe, ausgerechnet hierhin zu ziehen:
Die langfristigen Unterhaltskosten in Kampala sind für eine Ausbildungsschule unserer Art zu hoch. Wir sind seit 2017 in Mieträumen, wo wenig Platz ist und neben Mieten immer wieder unberechenbare Reparaturkosten hinzukommen (wenn etwas kaputtgeht, zahlen Vermieter nicht unbedingt). Und die Schulgebühren der Kinder werden seit Corona in der Stadt zunehmend unbezahlbar: sie sind buchstäblich doppelt so teuer wie vor der Krise! Schließlich hat die Regierung immer weniger Interesse daran, dass NGOs (Nicht-Regierungs-Organisationen, sprich, gemeinnützige Vereine) in der Hauptstadt ihren Sitz haben: die Stadt wird zu voll, also sollen die NGOs den Leuten auf dem Land helfen.
So ist das Gebiet um Kapeka ein strategischer Ort, um Frauen zu helfen, damit sie erst gar nicht in die Slums ziehen. Seit Corona ist die ohnehin schon schwere Lage noch schwerer geworden: Da Leute während den Lockdowns nicht arbeiten konnten, drohten ihnen Hunger und Obdachlosigkeit. Viele sahen keine andere Wahl als sich selbst oder ihre Kinder in die Sklaverei/Prostitution zu verkaufen, ihre Tochter in einer Zwangsehe zu verheiraten, sich kriminellen Banden anzuschließen usw. All das trifft jeden, doch junge Frauen sind besonders gefährdet, missbraucht zu werden: Seit Corona werden jeden Monat etwa 32000 Mädchen unter 18 schwanger. Wenn wir also aufs Land ziehen und Frauen dort unterstützen, setzen wir dort an, wo unsere Hilfe dringend benötigt wird. Wenn wir junge Frauen auf dem Land erreichen, bleiben sie bei ihren Familien/Dörfern, ihre Kinder wachsen mit weniger Bandenkriminalität auf, Leute werden weniger ausgebeutet, usw.
Wir sind gespannt, wie viele der Familien aus der Stadt mit uns aufs Land ziehen und was uns in Kapeka alles erwartet. Aber wir sind von der Aussicht auf ein eigenes, unabhängiges Ausbildungscenter sehr inspiriert!