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Und wieder war es Zeit für eine Reise nach Uganda aber diesmal war es besonders. Weil unsere Tochter Nicole auf die andere Tochter Jessica aufpassen würde konnten diesmal meine Frau Amy und ich zusammen nach Uganda fliegen – das erste Mal. Und außerdem war eine Freundin von uns dabei, Petra, die auch im  Uganda Verein ist und nun schon zum zweiten Mal mitkam.

Es gab wieder eine lange Liste von Dingen die wir tun wollten und wir haben sogar so gut wie alles geschafft. Wir erzählen die Geschichte am besten mit einigen Kommentaren zu den vielen schönen Bildern unten. Die Kommentare beziehen sich auf die Bilder der Reihe nach. (Man kann es am besten lesen wenn man Bilder und Text in getrennten Fenster offen hat).

  • Es ging los von Heidelberg aus mit dem Flixbus nach Frankfurt und von dort aus mit Flugzeug nach Uganda. Da stehen wir mit den Koffern. In Wirklichkeit hatte jeder zwei große Koffer aber nur ganz wenig Platz im Rucksack für Kleider weil wir wieder die ganzen Koffer mit Sachen vollgepackt hatten die wir für das Zentrum und die Leute dort mitgenommen haben. Den Rest der Reise überspringen wir jetzt mal …
  • Beim nächsten Bild sind wir schon in Uganda, und nun auf dem Weg zum Ausbildungszentrum nördlich von Kampala. Das Bild zeigt eine Stelle wo wir schon öfter waren um Pflanzen zu kaufen. Diesmal haben wir hauptsächlich Moringa-Bäume (auch Meerrettichbäume genannt) gekauft. Fast alles an diesem Baum ist sehr gesund und kann verarbeitet und genutzt werden. Besonders die Blätter enthalten viele Vitamine, Mineralien und Nährstoffe und Anti-Oxidantien. Sie sind wichtig als Ergänzung weil sich die Leute dort kein ausgewogene gesunde Nahrung leisten können.
  • Auf dem Weg haben wir auch noch einiges an Material und Werkzeug für die Bau-Projekte und – wie auf dem Bild zu sehen – Farbe gekauft. Wozu die gut ist werdet ihr weiter unten sehen.
  • Das nächste Bild zeigt ein Teil unseres ‚Hotels‘ wo wir diesmal ziemlich nah am Zentrum wohnen konnten. So haben wir viel Zeit gespart die sonst für Autofahrten draufgegangen ist.
  • Dann schließlich standen wir vor dem Eingangs-Tor, was gerade fertig gebaut worden war (inkl. Wände) damit der Eingang zum Zentrum einigermaßen sicher ist.
  • Als wir dann reinfuhren gab es als Begrüßung eine Tanzgruppe und Konga-Spieler wie man es aus Filmen über Afrika kennt. Einfach toll.
  • Gleich zu Anfang wollten wir nach den Hunden schauen. Sylvia, die Leiterin, hatte uns schon gesagt dass die ‚Bella‘ (ganz schwarz) sehr krank und sehr abgemagert ist. Wir haben dann gleich den Tierarzt geholt der sogar am Sonntag gekommen ist und ihr Medizin gegeben hat. Das Bild wurde einige Tage später aufgenommen als sie schon wieder laufen konnte. Bella und Max liegen uns sehr am Herzen. Sie sind ein Teil der Familie dort.
  • Bei den nächsten zwei Bildern geht es um die berühmte „Rolex“. Nein, das ist nicht die Uhr, sondern ein Omelett im Teig-Wrap. Es gibt dort Stände an der Straße die so eine Rolex anbieten für 2000 Uganda Shilling, das sind 50 Cent. Ich (Juergen) konnte von einer Rolex fast den ganzen Tag zehren. Wenn es so heiß ist und man viel trinkt ist man ja sowieso nicht so hungrig. Jedenfalls war es bei mir (Juergen) so. Die anderen haben tatsächlich mittags was essen können.
  • Dann ging es los mit dem ersten Bau-Projekt. Wir wollten endlich die Treppe am Hauptgebäude bauen und das erste Bild zeigt wie wir die Beton-Steine dafür gekauft haben. Falls ihr euch übrigens wundert woher ich weiß wo man hinfahren muss: Es war auch diesmal wieder ein Cousin von Sylvia dabei, Byron, der ein excellenter Handwerker ist (beruflich Profi) und der weiß wo man was kriegt und was ein vernünftiger Preis ist. Wenn man nämlich als Weißer (wir werden ‚Muzungu‘ = ‚weißer Mann‘ genannt) allein irgendwo auftaucht dann kann alles schon mal doppelt so teuer werden. Ohne solche Unterstützung und eine starke Leitung vor Ort kann man hier kaum was machen. Die nächsten Bilder zeigen dann wie wir überlegen wie wir es genau machen mit der Treppe. Man sieht auch Byron bei der Arbeit (ich habe auch hauptsächlich an der Treppe gearbeitet aber man sieht mich nicht weil ich ab zu Bidler mache :-). Und dann schließlich sieht man die fertige Treppe sogar mit Mauern rechts und links wo wir dann Hochbeete mit Blumen anlegen werden (das haben die Frauen auch gleich die nächste Woche schon gemacht – sieht super aus).
  • Das nächste Projekt war dann das ‚green house‘ wo wir Pflanzen anbauen die etwas Schatten brauchen und auch neue Pflanzen starten die sonst in der prallen Sonne sofort untergehen würden. Das Problem: Der Regen und Termiten haben die Pfähle so angegriffen dass manche schon total verfault sind und das ganze ‚Gebäude‘ einstürzen könnte (wenn ihr auf den Pfahl in der Mitte reinzoomt seht ihr dass da keine Verbindung mehr zum Boden ist). Wir haben dann die Pfähle ausgegraben, mit neuen Hölzern vernagelt und dann in Beton eingegossen. Auf diese Weise kommt kein Regen und keine Termiten mehr an das Holz und das sollte die Lebensdauer der Konstruktion erheblich verlängern. Das gleiche haben wir auch bei dem anderen offenen ‚Shade-House‘ gemacht wo die Kinder gleich zu sehen sind. Es ist im Sommer oft 35-40 Grad aber mit Äquator Sonne so dass Schatten echt wichtig ist.
  • Die nächsten Bilder zeigen das nächste Thema. Meine Frau Amy ist Expertin in Sachen Gartenbau und ökologische Landwirtschaft. Wir versuchen den Leuten dort beizubringen wie sie ohne teuren Dünger Nahrungsmittel anbauen können. Das ist uns auch wichtig für das Zentrum denn wir haben zur Zeit eine große Fläche (15000 qm) mit Ingwer bepflanzt die wir im Januar ernten wollen. Wenn wir das Bio-Zertifikat bekommen was wir beantragt haben (mit Boden- und Plfanzen-Proben) dann kriegen wir eine deutlich besseren Preis. Es gibt eine große Nachfrage nach Bio-Produkten in Europa und USA. Wir hoffen das Zertifikat vor Ende des Jahres zu kriegen. Das erste Bild zeigt eine Theorie-Stunde wo die Frauen etwas müde aussehen :-). Dann geht es aber in ein Praxis-Projekt: Die ‚cone gardens‘. Gerade für Familien die wenig Grundstück haben ist dies eine Super-Möglichkeit auf kleinem Raum viel Gemüse anzubauen. Auf dem ersten Bild sieht man ein Beispiel aus dem Internet. Dann haben unsere Frauen aus Reis-Säcken die Umrandungen genähnt und in drei Gruppen selbst so einen ‚cone-garden‘ angelegt und auch am nächsten Tag gleich bepflanzt. Aus dem Dorf gab es schon gleich reges Interesse und es wird in den nächsten Wochen dazu einen Kurs geben wo sie es anderen Leuten aus dem Dorf zeigen.
  • Wir haben auch einen großen Teich als Wasser-Reservoir. Der füllt sich in der Regenzeit (mehr oder weniger) und in der Trockenzeit haben wir dann Wasser für die Pflanzen (Trinkwasser wird in Tanks gesammelt). Auf dem Bild sehen wir Kinder die alle jeweils Samen für Lilien haben und diesen dann gemeinsam in den Teich werfen. Wir machen das damit die Oberfläche bedeckt ist und nicht so viel Wasser verdunstet in der Trockenzeit. Nach 3 Tagen konnte man sogar schon die ersten Pflanzen sehen.
  • Ein anderes wichtiges Thema für uns war wie Leute in der Umgebung zum Teil bauen wenn sie kein Geld für gebrannte Steine haben. Das sieht man links auf dem Bild: Eine Wand aus Stöcken aufgefüllt mit Schlamm. So wird es normalerweise dort gemacht weil die Leute offenbar nichts anderes kennen. Auf der rechten Seite sieht man eine Mischung aus Lehm, Sand und Kuhmist. Wenn man die im richtigen Verhältnis mischt wird das sehr hart und resistent gegen Regen. Das Bild zeigt den Zustand nach 3 Tagen Regen: Wie man sieht löst sich der Schlamm schon auf aber der Lehm ist sogar hart geworden und Regendicht. Das haben wir als Beispiel gemacht und jemand gezeigt der gerade sein Haus wieder aufbaut was sie wie ‚links‘ gebaut war und zusammengebrochen ist. Er wird jetzt anders bauen und es sollte nun viel länger halten.
  • Parallel zu der ganzen Arbeit an den Gebäuden und im Garten gab es auch ein Super Kinder-Programm was von Petra organisiert wurde. Die Kinder im Zentrum sind meist die Kinder der (10) Frauen die dort gerade sind, aber auch einige aus der Nachbarschaft. Sie haben gemalt, Action Spiele gemacht draußen und hatten riesigen Spaß. Aber der beste Teil – die Kreativität – kommt jetzt.
  • Die nächste Serie der Bilder zeigen die Schuppen die wir haben – vorher ganz in dunkelblau / -grau und einfach nicht schön. Nun kommen die Farben ins Spiel die wir am Anfang gekauft hatten (und jede Menge Pinsel). Amy hat den Kindern Farben gegeben und erklärt was sie grob machen sollten. Zuerst wurden die Flächen ausgemalt. Danach haben dann Amy und Petra die Muster (Blumen, Sonne etc) mit Kreide aufgemalt und die Kinder haben dann alles ausgemalt. Es ist so wunderschön geworden. Kunst kann therapeutisch sein. Es war wunderbar zu sehen wie sehr die Kinder das genossen haben.
  • Und es wurde dann noch besser denn die Kinder haben dann angefangen sich gegenseitig anzumalen. Es war ein Riesen-Spaß und sie sehen alle toll aus.
  • Am Ende fehlte noch der Hühnerstall ganz links der immer noch langweilig aussah. So kam auch der an die Reihe und sieht jetzt richtig gut aus. Dann war es Freitag-abend und die Sonne ging unter im Zentrum. Am Samstagmorgen mussten wir wieder nach Kampala. Der Abscheid tat weh. Wir haben alle gute Freunde gewonnen.
  • Das letzte Bild ist auch das Bild oben auf der Seite. Es ist ein Bild von unsere Hotel aus in den Djungel hinein. Einfach nur schön …

Das war der Bericht für diese paar Tage. Der Aufbau geht weiter und neue Projekte starten um den Menschen in der Umgebung zu helfen.

Juergen Heymann

Author Juergen Heymann

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